Referenzen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Heidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften
BOTANISCHER GARTEN
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Sehr geehrter Herr Bürger,
als Nachtrag zu dem Ihnen in 2006 überlassenen Erfahrungsbericht (ebenfalls auch erschienen in 2006 im "Gärtnerisch-Botanischen Brief" Nr. 162 der Technischen Leiter Botanischer Gärten e.V. bzw. des Verbandes Botanischer Gärten e.V. ) teilen wir heute mit, dass wir nach ca. 2 jährigem Einsatz mit dem von Ihnen vertriebenen Schaben-Bekämpfungspräparat SCRABEND im Wirkungsergebnis sehr zufrieden sind.
Nachdem eingangs eine Grundbehandlung mit SCRABEND zunächst eine 100 % durchschlagende Wirkung zeigte, d.h. keine Individuen mehr im Tropen-Schaugewächshaus festzustellen waren, haben wir regelmäßig Kaffeesatz und Bananen an div. Stellen ausgelegt, um einen evtl. Neubefall frühzeitig erkennen zu können. Als dies der Fall war, wurden wieder kleinere Mengen SCRABEND ausgelegt, was wiederum zum Behandlungserfolg führte. In diesem Modus werden wir die Anwendung des Mittel fortsetzen und können SCRABEND besten Gewissens empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Peter Janz
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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Heidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften
BOTANISCHER GARTEN
Hans-Peter Janz ( Techn. Leiter)
Im Neuenheimer Feld 340
69120 Heidelberg
www.botgart.uni-hd.de
Anwendungsbericht Botanischen Garten der Universität Heidelberg.
Schabenbekämpfung in Gewächshäusern - Ein Erfahrungsbericht
Alle Botanischen Gärten leiden mehr oder weniger unter Schabenbefall in den (beheizten) Gewächshäusern. Andererseits sind probate Mittel offenbar bislang nicht bekannt, da selbst massiver Pflanzenschutzmitteleinsatz gegen Schabenbefall erwiesenermaßen keine durchdringende Wirkung verspricht.
Vermutlich durch den verstärkten Heizungsbetrieb ist während der Wintermonate alljährlich ein gewisses Anwachsen der Schabenpopulationen zu beobachten. Daher ist die Motivation, etwas gegen - die ja auch in der übrigen Zeit des Jahres recht unerfreulichen - Kakerlaken zu unternehmen, während der Winterzeit besonders groß.
In diesem Zusammenhang wurden wir durch eine Internet-Recherche auf ein gleichnamiges Produkt der Fa. SCRABEND aufmerksam.
Im Gespräch mit Herrn Bürger, erfuhren wir, dass das ungiftige und auch umwelttechnisch unproblematische Mittel bereits sehr erfolgreich u.a. in landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben eingesetzt wird. Allerdings darf das Präparat nicht in direkten Pflanzenkontakt gebracht werden, da dies zu chloroseähnlichen Erscheinungen führen kann. Wir beschlossen daher, einen zweimonatigen Einsatztest in unserem Großen Tropen-Schaugewächshaus (550 m², 15 m Firsthöhe, Grundbeete mit ausgepflanzten Großbeständen, ca. 10 % Wegefläche, Temperatur: 20/18 °C) vorzunehmen.
Dieser im Zeitraum 09.11.2005 - 02.01.2006 stattfindende Einsatz war ausdrücklich als Testversuch (ohne statistische Bezugnahme) ausgelegt und bezog sich zunächst lediglich auf die folgende Fragestellung:
1. Hat der Einsatz von SCRABEND eine bereits mit einfachen Beobachtungsmethoden nachvollziehbare Wirkung auf die vorhandene Schabenpopulation?
2. Wie gestaltet sich der Einsatz von SCRABEND und welche Probleme ergeben sich u.U. daraus?
Die derzeit zuständige Gärtnerin wurde mit der Ausbringung des Mittels, der weiteren Beobachtung und der Protokollierung der Ergebnisse beauftragt.
Einerseits wurden etwa esslöffelgroße Häufchen des Mittels in die stark von Schaben bewohnten Kabelkanäle über den Stehwand-Heizungsrohren appliziert, wo auch Nistplätze zu vermuten waren. Andererseits erfolgte die Ausbringung des granulatförmigen Präparats in Untersetzern (ca. 2,5 g/Schälchen), die jeweils nach Ende der Öffnungszeit auf die Wege des o.g. Schau-Gewächshauses gestellt und morgens vor Beginn der gärtnerischen Versorgung wieder entfernt wurden. Da sich in den Untersetzern regelmäßig Tropfwasser fing und das Mittel dadurch offenbar an Wirksamkeit verlor, wurden diese mit provisorischen Überdachungen aus seitlich unterbrochen geöffneten Joghurtbechern versehen.
Um eine Kontrolle über die Populationsentwicklung unter der SCRABEND-Behandlung zu haben, wurden parallel mit Bananen und Kaffeesatz (anerkannte Lieblingsnahrung der Kakerlaken) beköderte Sprudelflaschen (liegend) als Flaschenfallen aufgestellt.
Im Verlaufe des Versuchs zeigte sich, dass das Mittel unbedingt wassergeschützt appliziert werden muss, da SCRABEND offenbar ausschließlich im Granulatzustand von den Schaben angenommen wird. Allerdings bewirkt in Zeiträumen von 1-2 Wochen auch allein eine hohe Luftfeuchte (ohne flüssige Niederschläge), dass das Granulat breiige Konsistenz annimmt oder verkrustet, sodass die Aufnahme in diesem Zustand sehr fraglich ist. Daher empfiehlt es sich, häufiger kleine Mengen SCRABEND auszubringen.
Es fanden sich zwar regelmäßig Kakerlaken-Laufspuren in den Schälchen, aber die aufgenommenen Mengen des Mittels waren sehr viel kleiner als zunächst erwartet. Während in den ersten Versuchstagen die Flaschenfallen noch rege besucht worden waren (20-25 Individuen), baute sich die Menge der angelockten Schaben bereits nach einer Woche deutlich ab, bei Versuchsende wurden kaum noch Tiere gefangen.
Leider wurde der Versuch während zwei Wochen der Versuchsdauer (1. Dezemberhälfte) nicht konkret betreut, da die zuständige Gärtnerin erkrankte. Dennoch ergibt sich abschließend der augenscheinliche Befund, dass die bis vor dem Versuch im o.g. Gewächshaus befindlichen Schabenpopulationen in Anwesenheit von SCRABEND stark rückläufig waren. Nachteile der SCRABEND-Anwendung wurden nicht bekannt.
Wir werden das Mittel weiterhin auch in anderen Gewächshäusern anwenden. Hierbei sollen besonders Fragen der Applikation (Methode, Mengen, Ausbringungshäufigkeit u.a.m.) untersucht werden.
Heidelberg, den 13.01.2006
Hans-Peter Janz